Orte der Stille

In einer immer lauteren Welt wird die Stille zum kostbaren Gut. Sich ohne jede akustische Ablenkung auf die Schönheit der Umgebung einzulassen und zu spüren, wie äussere Ruhe zur inneren wird, ist reinste Erholung für Geist und Seele. Oft finden sich solche Orte in der Natur, dem eigentlichen Energiespender des Menschen. Aber auch Bauten können Zauber und Kraft der Stille verströmen: Klöster, in denen seit Jahrhunderten meditiert wird, oder Bibliotheken, die das Wissen vieler Generationen bewahren.



Zwischen Kreuzgang und Grotte der Stille lauschen

Zikaden zirpen, Vögel singen. Kein Motorenlärm zerreisst die Stille. Der Kreuzgang des Convento delle Sante Caterina e Barbara liegt so friedlich in der Sonne wie seit Jahrhunderten. Klöster sind natürliche Orte der Stille, ein Besuch in ihnen wirkt unmittelbar entspannend. Im wunderhübschen mittelalterlichen Dorf Santarcangelo di Romagna im Hinterland Riminis öffnen Franziskanerinnen die Pforten ihres Convento für ruhesuchende Besuchende. Die Schönheit der Architektur und die mediterrane Landschaft der Umgebung verbinden sich mit der Aura von Jahrhunderten der Meditation zum Balsam für gestresste Seelen.



Hirsche und Vögel beobachten im Flachland-Urwald

Nur ein leises Knacken ist zu hören. Dann tritt ein majestätischer Hirsch auf die Lichtung – ein unvergesslicher Moment. Der 1000 Hektar grosse Flachland-Urwald von Mesola in der Provinz Ferrara liegt wie eine Insel im Feuchtgebiet des Po-Deltas. Im Süden grenzt er an das Schutzgebiet Taglio della Falce, von wo sich spektakuläre Panoramablicke auf die Flussmündung und die Bucht von Goro öffnen. Der Wald ist Teil des Regionalparks Delta del Po, der eine einzigartige Landschaft aus Feuchtgebieten und Flüssen schützt, die hier in die Adria münden. Das Gebiet ist Lebensraum zahlreicher Vögel und vieler weiterer Tierarten. Ein Teil des Waldes lässt sich zu Fuss oder per Rad erkunden — ein Erlebnis, das Naturliebhaber begeistert und hilft, ihre Balance wiederzufinden.



Im Bücherhimmel wird der Geist ruhig und froh

Seit 1761 bewahrt die Biblioteca Palatina di Parma Wissen und vermittelt die Ruhe stiller Gelehrsamkeit. Die Bibliothek im historischen Zentrum Parmas im Palazzo della Pilotta steht Wissbegierigen ebenso offen wie Besuchern, die sich an der Opulenz ihrer Architektur und an ihren subtilen akustischen Reizen erfreuen wollen. Ab und zu hört man von den schön beleuchteten Arbeitsplätzen vor den himmelhohen Bücherwänden das Tippen auf einer Tastatur, gelegentlich das Rascheln umgeblätterter Seiten. Ursprünglich war der Palast Heimat der Privatbibliothek der Adelsfamilie der Farnese. 1761 betraute Philip von Spanien, Herzog von Parma, einen Bibliothekar mit Zusammenstellung und Erwerb einer kostbaren Büchersammlung; 1769 wurde sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Lauf der Zeit wurde sie beständig erweitert und umfasst heute über 700 000 Bände sowie 50 000 Drucke und Handschriften.



Weckruf von Wasservögeln auf der Insel der Liebe

Ein 22 Meter hoher weisser Leuchtturm an einem einsamen Strand auf einer unbewohnten Insel — romantischer (und ruhiger) geht es kaum. Die Isola dell'Amore befindet sich an einem der ursprünglichsten Flecken des Po-Mündungsdeltas in der Provinz Ferrara und ist vom Städtchen Goro aus per Fähre zu erreichen. Die Anreise lohnt sich schon wegen des Strands der Isola dell'Amore und ihrer unberührten Landschaft aus Wasserläufen, Landzungen und Sandbänken, die hervorragende Möglichkeiten zur Naturbeobachtung und zum Erfühlen der Stille bietet. Nicht nur Tagesausflügler können sich daran erfreuen, denn der Leuchtturm wurde kürzlich zum Hotel Il Faro di Goro nebst Restaurant umgestaltet. Nachtruhe ohne Motorenlärm und die Weckrufe von Wasservögeln am Morgen machen die Insel zum perfekten Erholungsort.

visitemiliaromagna.de

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