Verschneite Vulkane und warme Quellen

Abseits der Touristenströme verzaubert Nordisland mit verzuckerten Mondlandschaften, gigantischen Wasserfällen, Walen und entspannenden Geothermalbädern. Und über allem tanzt das Nordlicht.

Fast scheint es, als wolle der Flieger auf dem Wasser aufsetzen: Aber nein, wir landen auf sicherem Boden auf dem kleinen Flughafen Akureyri, direkt neben dem kobaltblauen Eyjafjörður, umgeben von glitzern-den Schneebergen. Velkomin in Nordisland!
Der isländische Wind singt sein Lied, frische Winterluft hüllt uns ein und eine wohltuende Stille: Haben wir tatsächlich erst vor vier Stunden den hektischen Flughafen Zürich verlassen? Es kommt uns unwirklich vor.
Wir fahren Richtung Osten in das Gebiet Mývatn, und schon auf halber Strecke zieht uns das erste Naturspektakel in seinen Bann: Sprachlos stehen wir am Goðafoss, dem Götterwasserfall. Ausser uns ist kein Mensch da. Eiszapfen hängen 17 Meter tief in die Schlucht. Kaskadenartig donnert das Wasser ins fla-schengrüne Becken. Am Horizont ziehen pinke Streifen ihre Bahnen, die Mondsichel leuchtet am klaren Himmel. Es ist noch immer hell, und das Mitte Februar um halb Sechs.
Wir fahren weiter, immer tiefer hinein in eine Landschaft, die anmutet, als befänden wir uns auf einem anderen Planeten: Gigantische Vulkanausbrüche vor über 2000 Jahren gaben der Gegend ihr surreales Gesicht.

Uns offenbart sich eine Winterwelt voller Abenteuer: Wir steigen noch vor dem ersten Sonnenstrahl hinauf zum Hverfjall, einem der grössten und schönsten Ex-plosionskrater überhaupt, und später hinunter zum Höhlensee in der Felsspalte. Erobern mit Schneeschuhen die Pseudokrater und auf dem Rücken der gutmü-tigen Islandpferde weiss gezuckerte Lavafelder. Streifen durchs Vulkangebiet Krafla, stehen entrückt am Dettifoss, dem energiereichsten Wasserfall Europas. Starren ungläubig auf die Walflosse, die vor Hauganes direkt vor unserem Boot auftaucht.
Und später, als wir im warmen Wasser des neuen Geothermalbades «Forest Lagoon» bei Akureyri liegen, sehen wir es: das Nordlicht! Es tänzelt über den Himmel, spiegelt sich im Meer, fliesst weich und grün über uns hinweg.
Der Abschied fällt schwer, aber das quirlige Akureyri, die Perle des Nordens unter dem Polarkreis, wickelt uns mit seinen kreativen Cafés und zahlreichen Mu-seen sofort um den Finger. Und dann wartet auch schon der Kontiki-Direktflug nach Zürich*: Takk und bless, Nordisland, wir kommen wieder!

 

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