Bereits zum siebzehnten Mal veranstaltet die Berner Design Stiftung 2024 die BESTFORM. In der diesjährigen Ausstellung, die noch bis 28. April 2024 im Kornhausforum zu sehen ist, tritt erstmals zeitgenössisches Design in einen szenischen Dialog mit historischer angewandter Kunst.
Fördern, Vermitteln und Sammeln: Diese drei Tätigkeiten zeichnen die Berner Design Stiftung als schweizweit einzigartige Institution aus. Einblick in ihre Arbeit und das Designschaffen aus dem Kanton gibt die Stiftung unter anderem in ihrer jährlichen Ausstellung BESTFORM. Neben den im Vorjahr geförderten Projekten, zeigt die Stiftung immer auch Objekte aus der kantonalen Sammlung angewandte Kunst, welche sie betreut und erweitert. Waren die beiden Bereiche bis anhin jeweils im Ausstellungsraum getrennt, so treten sie nun erstmals in einen szenischen Dialog. Den bisher unveröffentlichten 10 Projekten von 20 Berner Designer:innen stellt die Stiftung historische Werke aus der über 150-jährigen Sammlung gegenüber und kreiert so überraschende Paare. Zu sehen sind zum Beispiel Kleider zu Seelenzuständen, Werbeplakate für Modehäuser, Keramikwerke, welche persönliche Erlebnisse veranschaulichen und sogar ein altes Gebäckmodel. Diese ungewöhnliche Inszenierung ermöglicht es dem Publikum, einen neuartigen Blick auf aktuelles Berner Designschaffen und traditionelles Kulturgut zu werfen.
Zum Rahmenprogramm gehören auch Führungen zu ausgewählten Designbereichen.
Zum Designbereich Grafikdesign wird am Dienstag, 23. April 2024, 12.15 Uhr eine Mittagsführung angeboten, bei der die geförderten Designer:innen selber anwesend sind.
Einige spannende Grafikdesign-Beiträge möchten wir Ihnen hier im folgenden kurz vorstellen:
Noémie Fatio, «MA», Grafikdesign
«MA» ist eine Graphic Novel über Mutterschaft. Darin beleuchtet die Grafikdesignerin Noémie Fatio das heteronormative Elternmodell kritisch.
Noémie Fatio, «MA», Credit: Noémie Fatio
Sebastian Wyss, «The Pursuit of Happiness», Grafikdesign
«The Pursuit of Happiness» ist eine Kollektion an generativ erstellten Motivationssprüchen zur täglichen Selbstoptimierung in Form von Abreisskalendern, die alle Unikate sind. Dafür hat der Grafikdesigner Sebastian Wyss einen Algorithmus entwickelt, der inhaltlichen, kuratorischen, sowie gestalterischen Arbeitsschritte übernehmen kann.
Sebastian Wyss, «The Pursuit of Happiness», Credit: Sebastian Wyss
Dimitri Grünig, «Aber schwul bin ich immer noch», Grafikdesign
«Aber schwul bin ich immer noch» ist eine illustrierte Erzählung rund um einen jungen Mann, der in einem religiösen, konservativen Milieu im Kanton Bern aufwächst. Sie behandelt das Thema von Konversionstherapien und damit auch Fragen zu Glauben, Identität, Zugehörigkeit und Selbstakzeptanz.
Illustration von Dimitri Grünig, «Aber schwul bin ich immer noch», Goldiwil, Credit: Dimitri Grünig
Öffungszeiten Kornhausforum Bern
Di-Fr: 11 bis 17 Uhr, Sa/So: 11 bis 16 Uhr
Die Ausstellung läuft noch bis zum 28. April 2024.