Musikalische Reise zum Anregen

Mut, Freiheit, Menschsein: das diesjährige GAIA Musikfestival bettet essenzielle Themen in ein äusserst abwechslungsreiches Programm ein. Vom 26. April bis zum 5. Mai erwarteten uns spannende und tiefsinnige Konzerterlebnisse.

Schon gleich zu Beginn lud uns das von Gwendolyn Masin geleitete Festival zu einer Reise in mehrfacher Hinsicht ein: An der Auftaktveranstaltung wurde nicht nur ein Ausschnitt der Inszenierung «The Journey» dargeboten, sondern die Besucher:innen waren auch selbst dazu eingeladen, sich auf eine Reise von einem der drei Konzertorte zum nächsten zu machen. An jedem Ort wurde etwas anderes dargeboten, von der literarisch-musikalischen Spurensuche im Osten («The Journey») über ein Klavier-Solo bis hin zu Streichklängen zweier renommierter Kammermusiker:innen. Obgleich die Lokalitäten nur ein paar Gehminuten voneinander entfernt lagen, wurde einem auf dem Weg dazwischen nochmals richtig bewusst, welche brückenschlagende Kraft der Musik innewohnt – und wie unterschiedlich sich der Mut zur Freiheit in ihr äussern kann.

Wohin führt uns die Reise?

«The Journey» wurde darauf am 27. und 28. April nochmals als Hauptprogrammpunkt aufgeführt. Doch auch die Folgeabende stehen im Einklang mit der Thematik der 15. Ausgabe des beliebten Festivals – und regen zum Nachdenken rund um das Festivalmotto «Mensch. Über mutige Freiheit und freien Mut» an. In der Verknüpfung mit dem Sujet des Reisens und der Migration wurden verschiedenste Assoziationen geweckt: Ist es unser tiefsitzender Drang nach Freiheit, der uns dazu verleitet, ins Ungewisse aufzubrechen? Wie viel Mut, wie viel Freude und wie viel Leid mag im so profanen Akt des Kofferpackens stecken? Es waren solche wichtigen Fragen, die Gwendolyn Masin sowie die vielen hochkarätigen Musiker:innen aufwerften.

Von bekannten bis zu neuen Werken

Im sorgfältig zusammengestellten Programm begegneten uns neben Werken von Brahms und der «Dreigroschenoper» auch viele unbekanntere Stücke, darunter auch Schweizer Uraufführungen. Ausserdem wurden Stücke – beispielsweise am letzten Abend der Syywblüämä-Walzer und Shostakovich’s Klaviertrio – in einen überraschenden Dialog gesetzt. Auf die Gedankengänge und Gefühle, die diese Reise in uns hervorrief, war man sehr gespannt. Eines können wir mit grosser Sicherheit schon sagen: Nach dem Festivalbesuch fühlten wir uns gewiss ein Stück freier, ein Stück mehr Mensch.

 

 

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