Professionelles Personal ist das Rückgrat eines jeden Berufszweiges – so auch im Automobilsektor. Die Branche sucht, nicht zuletzt wegen des digitalen Wandels, händeringend nach Fachkräften: Wie gelingt es, dem sich zuspitzenden Mangel entgegenzuwirken?
Eines vorweg: Jammern und auf ein Wunder hoffen, lösen das Problem gewiss nicht. Wenngleich die Autobranche schon rosigere Zeiten erlebt hat: Unsichere Lieferketten und mangelnde Bauteile führen dazu, dass deutlich weniger Neuwagen verfügbar sind. Zudem setzt die Kundschaft durch ein gewachsenes Umweltbewusstsein zunehmend auf Elektro-Fahrzeuge, wodurch sich die branchen-spezifischen Berufsbilder stark wandeln – und damit auch die Anforderungen an die Fachleute. Es gilt einerseits, die Abwanderung von gut ausgebildeten Spezialisten abzuwenden und andererseits, in die nächste Generation zu investieren. Gemäss einer Umfrage des «Auto Gewerbe Verband Schweiz» (AGVS) beurteilen die meisten Garagenbetriebe die Personalrekrutierung als «eher schwierig» oder sogar «sehr schwierig». Sich der Verantwortung für die Zukunft bewusst, offenbart sich bei der «Aaretal Garage» ein gegenteiliges Bild: In den vergangenen Jahren haben 77 Lernende ihre Ausbildung bei der Münsinger Garage abgeschlossen. Noch am Anfang seiner Laufbahn steht Simon Zimmermann, der im August seine Ausbildung zum Automobilmechatroniker startete. Keine Selbstverständlichkeit, denn wie in vielen, gerade handwerklichen Branchen haben Lehrbetriebe Mühe, ihre Ausbildungsplätze mit geeigneten Lernenden zu besetzen. «Wir können uns nicht beklagen, denn wir nehmen fortlaufend qualifizierte Bewerbungen entgegen und verschaffen uns durch Schnupperlehren einen eigenen Eindruck der Anwärterinnen und Anwärter», begründet Verkaufsleiter Mario Heinzen, warum die Evaluation von Erfolg gekrönt ist. Sogar für das nächste Jahr konnte die «Aaretal Garage» ihre Lehrstelle bereits vergeben. Dies sei ausserdem auf die attraktiven Zukunftsaussichten zurückzuführen, ergänzt Geschäftsführer Iwan Müller: «Neben der soliden Grundausbildung messen wir der Weiterbildung unserer Mitarbeitenden einen hohen Stellenwert bei.» Dies sei durch den fortschreitenden Fachkräftemangel bedeutsamer geworden, schliesslich wirke er diesem entgegen. «Wer sich engagiert, den unterstützen wir bereitwillig.» Beispielsweise schloss Joel Schmid, Ausbildner von Simon Zimmermann, kürzlich selbst berufsbegleitende Weiterbildungen zum Automobil-Diagnostiker und zum «Volvo»-Hochvolt-Spezialisten erfolgreich ab. Das wirksamste und nachhaltigste Mittel gegen den Fachkräftemangel sei, den Nachwuchs mit der Faszination für Fahrzeuge anzustecken – nicht zuletzt das motiviert sie, mit den künftigen Innovationen umzugehen.
Weitere Infos: Aaretal Garage, Bernstrasse 93, Münsingen. aaretal-garage.ch